Treibhauseffekt

Im Folgenden wollen Wir Ihnen die Umstände dieses globalen Effekts in einem kurzen historischen und chemischen Abriß wiedergeben.

Das Wissen um das Zusammenwirken der globalen Stoff-Ströme ist so komplex wie unsere Erde selbst und steckt auch heute noch in den Kinderschuhen.

Die Folgenden Artikel sollen lediglich einen Überblick geben und das Thema grob erläutern.

Globale CO2-Emissionen

Der Treibhauseffekt

Die auf der Erde vorherrschende Temperatur ist eng mit dem sogenannten Treibhauseffekt verbunden. Ohne einen natürlichen Treibhauseffekt wäre die Erde komplett vergletschert und es wäre kein Leben möglich.

Der Treibhauseffekt hängt elementar mit dem Vorhandensein sogenannter Treibhausgase
wie z.B. Wasserdampf, Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) oder Lachgas (N2O)
in der Atmosphäre zusammen.
Diese Gase wirken wie eine Art Wärmelampe, in dem sie einen Teil, der von der Erdoberfläche stammenden Wärmestrahlung, absorbieren und somit quasi in der Atmosphäre halten.
Bleibt die Konzentration der klimawirksamen Gase gleich, bleibt auch der Einfluss des Treibhauseffektes auf einem konstanten Niveau.
Kommt es zu Verschiebungen in der Konzentration der THG nach oben oder unten verändert sich sein Einfluss. Im Falle des zurzeit beobachteten Klimawandels, welcher ja mit einer globalen Erwärmung einhergeht, handelt es sich um einen Anstieg der Konzentration der THG.

Problematisch ist der sehr rasche Anstieg in extrem kurzer Zeit. Erschwerend kommt hinzu, dass sich der jährliche Anstieg in den letzten Jahrzehnten bis heute sogar beschleunigt hat.
Mit anderen Worten: es kam jedes Jahr nicht eine gleichbleibende Menge an THG hinzu, sondern die hinzukommende Menge wurde von Jahr zu Jahr größer.
Nur Ereignisse wie die weltweite Finanzkrise und jetzt die Coronakrise waren in der letzten Zeit in der Lage, den Anstieg der jährlich ausgestoßenen Menge an THG auszubremsen.
Hier ganz wichtig zu erwähnen:
Ein Abflachen oder gar ein leichter Rückgang der THG-Emissionskurve führt noch zu keinem Anhalten der Erwärmung.
Er führt lediglich dazu, dass sich die Erwärmung nicht weiter beschleunigt. In diesem Szenario werden ja weiterhin in sehr großem Umfang THG in die Atmosphäre entlassen. Nur bleibt hier die Menge, die hinzukommt, gleich bzw. wird von Jahr zu Jahr kleiner.

Um die Erwärmung auf einem gewissen Niveau zu halten, darf die Menschheit ab einem bestimmten Zeitpunkt keine THG mehr in die Atmosphäre entlassen.

Ein gutes Video dazu finden Sie in unserer Mediathek

Welche Treibhausgase sind für die Landwirtschaft relevant?

Im Sektor Landwirtschaft sind neben Kohlenstoffdioxid (CO2), vor allem Lachgas (N2O) und Methan (CH4) relevant.
CO2 entweicht zum Beispiel bei der Verbrennung fossiler Brennstoff wie Diesel oder bei der landwirtschaftlichen Nutzung entwässerter Moore. Darüber haben Landnutzungsänderungen wie die Rodung von Waldflächen einen erheblichen Anteil an den Emissionen der Landwirtschaft. Auch wenn die Rodung von Waldflächen für Landwirtschaft in Europa nicht mehr üblich ist, wird dieses Verfahren auf dem Rest der Welt noch vielfach angewendet.
So auch in Brasilien zur Erzeugung von Soja oder als Nutzfläche für die Rinderhaltung (zum Artikel: Sojaschrot aus Brasilien)
Lachgas-Emissionen entweichen aus der Herstellung von Stickstoffhaltigen Düngemitteln sowie der Ausbringung derselben, wenn der Stickstoff „falsch“ umgesetzt wird. Das bedeutet, dass Nitrat abgebaut wird zu Lachgas anstatt über den Boden in den Pflanzen aufgenommen zu werden. So etwas passiert bei übermäßiger Düngegabe oder schlechter landwirtschaftlicher Praxis.
Methan ist insbesondere bei der Tierhaltung der große Faktor. Wiederkäuer stoßen Methan als Folge von Verdauungsprozessen aus. Bei Schweinen ist es vermehrt Ammoniak (NH3), welcher zu einem Teil auch als Lachgas umgewandelt wird.

Relevante Treibhausgase
Übersicht der relevanten Treibhausgase in der Landwirtschaft 2020

Landwirtschaft als Klimasünder oder Klimaretter?

Verursacher der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft sind die einzelnen landwirtschaftlichen Unternehmen mit Bodenbewirtschaftung und Tierhaltung und den erforderlichen Vorleistungen.

Die Landwirtschaft leistet mit der Erzeugung regenerativer Energien (Biogas), dem Aufbau von Humus in den Böden, Aufforstung und Wiedervernässung von Mooren einen positiven Beitrag.
Nicht zuletzt auch durch die regionale Erzeugung von Lebensmitteln, wodurch wir als Verbaucher die Möglichkeit haben einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Bezogen auf einzelne Betriebe besteht das Potenzial, positive Beiträge zum Klimaschutz zu leisten darin, die Betriebsabläufe klimaeffizienter zu gestalten.

Eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft kann daher nur durch einen einzelbetrieblich optimierten Acker- und Pflanzenbau und durch eine klimaeffiziente Tierhaltung erreicht werden.

Ein Blick auf die Landwirtschaft weltweit

Wärend die Landwirtschaft in Deutschland allein nur knapp 7 bis 8% der nationalen THG-Emissionen ausmacht, verändert sich die Statistik sobald man die Landnutzungsänderungen hinzu nimmt. Inklusive Forstwirtschaft und Landnutzungsänderung liegen die Emissionen bei fast 15% des nationalen Treibhausgasinventars.
Weltweit sind es je nach Systemgrenzen zwischen 18 und 25% der globalen Emissionen, vieles davon sind Landnutzungsänderungen. So wird durch Brandrodung, Grünlandumbruch und das Austrocknen von Mooren oder Mangroven neues Ackerland erschlossen, wobei eine gewaltige Summe von Kohlendioxid freigesetzt wird.
Im Folgenden sehen Sie in unserer Galerie ein paar Diagramme um das Thema Treibhausgas-Emissionen etwas mehr einordnen zu können