CO₂ - Fußabdruck

Was ist der CO₂ - Fußabdruck?

Der CO₂-Fußabdruck beinhaltet die Menge an Treibhausgas-Emissionen, welche für eine Aktivität, einen Prozess oder eine Handlung in die Atmosphäre entweichen.
Zu seiner Ermittlung wird eine CO₂-Bilanz erstellt. CO₂-Bilanzen bilden nur einen Teil der Wirkungen des Menschen auf die Umwelt ab und sind somit in ihrer Aussagekraft begrenzt. Für das Gesamtbild muss eine Ökobilanz erstellt werden.

Klimabilanzen

Im Rahmen des Projektes Klima-Farm-Bilanz können wir sowohl eine produktbezogene als auch eine gesamtbetriebliche Klimabilanz anbieten.
So erlangen Sie Kenntnis über den CO₂-Fußabdruck Ihres erzeugten Produktes ausgedrückt in Gramm CO₂e (engl. für CO₂ – Äquivalente) pro kg Produkt oder Sie wissen ab sofort wieviel Treibhausgase in Ihrem gesamten Betrieb anfallen (hier kann auch der Fußabdruck einzelner Produktionszweige aufgezeigt werden).

Fußabdruck

Der Rahmen einer Klimabilanz

Jede CO₂-Bilanz hat Ihre klar definierten Grenzen. Daraus geht hervor in welchem Rahmen sich die Bilanz bewegt und aus was sich der Fußabdruck zusammensetzt. In diesem Zusammenhang wird gerne von Systemgrenzen, Zeitgrenzen oder räumlichen Grenzen geredet.

Systemgrenzen legen fest „von wo bis wo“ entlang der Wertschöpfungskette bilanziert wird. An dieser Stelle haben sich zwei „Systeme“ etabliert. Zum einen: „von der Wiege bis zum Hoftor“: hier wird alles bilanziert, was sich von der Rohstoffgewinnung bis zum Hoftor bewegt. Zum anderen: „von der Wiege bis ins Grab“: hier spricht man auch von einer Lebenszyklusanalyse, da hier von der Rohstofferzeugung bis zur Entsorgung des Endproduktes alles berücksichtigt wird.

Unsere Klimabilanzen bewegen sich im Rahmen „von der Wiege bis zum Hoftor“. Des Weiteren schließen unsere CO₂-Rechner neben den Emissionen, welche direkt auf dem Betrieb anfallen, auch die sogenannten Rucksack – Emissionen mit ein. Rucksackemissionen fallen andernorts, wie zum Beispiel bei der Herstellung von Düngemitteln oder Saatgut an und sind ebenfalls Teil unserer Klimabilanz.

Bei den Zeitgrenzen geht es um den zeitlichen Rahmen wie zum Beispiel das Wirtschaftsjahr oder das Kalenderjahr. Die räumlichen Grenzen stecken den räumlichen Rahmen ab. So machen unsere Bilanzierungsprogramm an Ländergrenzen nicht halt. Fallen Emissionen, zum Beispiel für ein Betriebsmittel wie Kraftfutter, im Ausland an, fließen diese in die Bilanz mit ein.

Hier wird deutlich, dass die Vergleichbarkeit von C0₂-Fußabdrücken verschiedener Klimabilanzen schwierig ist. Eine Vergleichbarkeit ist nur dann gegeben, wenn der Rahmen (also die verschiedenen Grenzen) identisch ist.

Bezugsgrößen bei produktbezogenen Klimabilanzen

Bei produktbezogenen Klimabilanzen trifft man in der Regel auf zwei verschiedene Bezugsgrößen. Entweder es wird sich auf die Fläche (meist 1 ha) oder auf eine Produktmenge (z.B.: 1 kg Milch oder 1 l Wein) bezogen. Für einen guten CO₂ – Fußabdruck, welcher sich auf die Produktmenge bezieht, ist es sehr vorteilhaft möglichst hohe Erträge zu erwirtschaften und dies nebenbei bemerkt sehr effizient zu tun. Ernte ich dagegen auf einer Fläche unterdurchschnittliche Mengen, hat dies in der Regel einen negativen Einfluss auf die Klimabilanz, da sich hier eine ähnliche Menge an Emissionen auf eine kleinere Produktmenge aufteilt.

Bezieht sich ein CO₂-Fußabdruck auf 1 ha Fläche wäre im Grunde eine möglichst kleine Menge an Emissionen wünschenswert. Auf der anderen Seite erfahre ich nichts über die auf dieser Fläche erzeugte Produktmenge.

In aller Regel sind die CO₂-Fußabdrücke, welche sich auf die Fläche beziehen, bei ökologisch wirtschaftenden Betrieben besser als bei den konventionell wirtschaftenden Betrieben.
Schaut man sich Klimabilanzen an, die als Bezugsgröße die Produktmenge annehmen, liegen wiederum die konventionell wirtschaftenden Betriebe vorn.

An dieser Stelle ist es uns sehr wichtig zu erwähnen, dass wir das gemeinsame Problem des Klimawandels und der damit verbundenen Auswirkungen nur gemeinsam lösen können.
Wir brauchen einen Schulterschluss zwischen ökologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben und keine Distanzierung.
Am Ende verbindet uns die Liebe zu unserer Arbeit und der Landwirtschaft.

CO₂-Fußabdruck = ökologischer Fußabdruck?

Im Gegensatz zu dem CO₂-Fußabdruck gibt es auch noch den ökologischen Fußabdruck.
Zusammenhang ist, dass die Erde nur über begrenzte natürliche Ressourcen verfügt.
Jeder Mensch benötigt Äcker und Weiden zur Produktion seiner Nahrung, Fahrzeuge und Straßen, Flächen zum Wohnen und Produktionsstätten für Konsumartikel. Nicht zuletzt muss alles nach Gebrauch auch wieder entsorgt werden. Wieviel Fläche jeder von uns verbraucht, hängt von unserem Konsumverhalten und unseren alltäglichen Gewohnheiten ab.

Der Ökologische Fußabdruck wird in Global Hektar (gha / 1ha = 10.000 m2) gemessen und gibt an, wieviel an biologisch produktiv nutzbarer Fläche jemand beansprucht. Alles, was wir benutzen kann in dafür benötigte Fläche umgerechnet werden. Dazu haben der Kanadier William Rees und der Schweizer Mathis Wackernagel das Modell des Ökologischen Fußabdrucks entwickelt. Wenn man die biologisch nutzbare Fläche – also Ackerland, Weideland, Wald und für den Fischfang genutzte Gewässer – auf die Erdbevölkerung aufteilt, entfallen auf jeden Menschen etwa 1,5 gha.

Der Ressourcenverbrauch der Menschen ist sehr unterschiedlich, je nachdem in welcher Region der Welt sie leben. Der durchschnittliche Österreicher hinterlässt einen Abdruck von 6,0 gha. Das heißt, wenn alle sieben Milliarden Menschen so leben würden wie wir, bräuchten wir die Ressourcen vierer Planeten Erde. Ein US-Amerikaner hinterlässt einen Fußabdruck von 8,1 gha, ein Franzose 4,4 gha. Ein Einwohner von Sambia kommt mit 0,9 gha aus, ein Kameruner mit 1,4 gha. (Quelle: data.footprintnetwork.org)

Du kannst deinen Ökologischen Fußabdruck online selbst berechnen und mit den Antworten auf einfache Fragen zu deinem Lebensstil feststellen, in welchem Ausmaß du die Umwelt beanspruchst. Das Ergebnis liefert auch konkrete Vorschläge und Empfehlungen, wie du durch Verhaltensänderung im Alltag deinen Wert verbessern und nachhaltiger leben kannst.

Hier geht´s zum Rechner: www.mein-fußabdruck.at

Text über ökologischen Fußabdruck: www.meineenergie.tv

Was sind CO₂-Äquivalente

CO₂-​Äquivalente, kurz CO₂e sind eine Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase.

Neben dem wichtigsten von Menschen verursachten Treibhausgas Kohlendioxid (CO₂) gibt es weitere Treibhausgase wie beispielsweise Methan oder Lachgas, welche insbesondere in der Landwirtschaft eine große Rolle spielen. Die verschiedenen Gase tragen nicht in gleichem Maße zum Treibhauseffekt bei und verbleiben über unterschiedlich lange Zeiträume in der Atmosphäre.

Um die Wirkung verschiedener Treibhausgase vergleichbar zu machen, hat das Expertengremium der Vereinten Nationen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) das so genannte «Globale Erwärmungspotenzial» (Global Warming Potential) definiert.

Dieser Index drückt das Erwärmungspotential einer bestimmten Menge eines Treibhausgases über einen festgelegten Zeitraum (meist 100 Jahre) im Vergleich zu derjenigen von CO₂ aus. So hat z.B. Methan über einen Zeitraum von 100 Jahren eine 28mal größere Klimawirkung als CO₂.

Die Klimawirkung von Lachgas übersteigt die von CO₂ sogar um das 265fache. Die Werte von Methan und Lachgas sind dem aktuellen, also 5. Sachstandsberichts des IPCC aus dem Jahr 2013, entnommen.

 

Quellen: IPCC 2007/2013