Handlungsbedarf

Klimawandel betrifft uns Alle

Über die Ursache des globalen Klimawandels herrscht Klarheit.
Die Wissenschaft ist sich einig. Es ist der Mensch, der durch seine Art und Weise zu leben und zu wirtschaften in einem gigantischen Ausmaß Treibhausgase (THG) in die Atmosphäre entweichen und somit die globale Erderwärmung immer weiter voranschreiten lässt.
Um den Wandel zu bremsen bzw. im besten Falle zu stoppen ist es zwingend erforderlich den Ausstoß klimawirksamer THG schrittweise auf 0 zu fahren.
Und zwar global.
Hintergrund ist die Einhaltung der 2015 auf dem Pariser Klimagipfel verabschiedeten Klimaziele. Diese verfolgen die Begrenzung der globalen Erderwärmung deutlich unter 2°C, möglichst bei 1,5°C.
Hinter diesen abstrakten Zahlen stehen wissenschaftliche Erkenntnisse, welche davon ausgehen, dass bei einer globalen Erwärmung von über 2°C irreversible Prozesse im Erdsystem mit fatalen Folgen für die Menschheit angestoßen werden könnten.

Mit jedem zehntel Grad Erwärmung über der 2°C – Grenze steige die Wahrscheinlichkeit für gefährlichen Klimawandel. Beim Zusatz der 1,5°C – Grenze geht es um den Schutz von Inselstaaten, welche nur knapp über dem Meeresspiegel liegen.
Diese würden durch den Meeresspiegelanstieg bei einer Erwärmung von deutlich über 1,5°C aller Voraussicht nach ihre Heimat verlieren.

Global CO2 Emission

Weltweit und bei uns in Rheinland-Pfalz

Auch in unserem Bundesland Rheinland-Pfalz sind die Veränderungen, die durch die bereits erfolgte Erhöhung der CO2-Konzentration in der Atmosphäre ausgelöst sind, spür- und messbar. Am Leitindikator der Durchschnittstemperatur lässt sich das sehr gut veranschaulichen. Bei Betrachtung der Messdaten aus Rheinland-Pfalz seit dem Jahr 1881 (siehe Grafik links) zeigt sich ein eindeutiger Trend zu immer wärmeren Jahren, welcher sich vor allem in den letzten 30 Jahren vollzogen hat. Das Mehr an Energie im System zeigt sich deutlich spürbar in einer Zunahme der Häufigkeit und Intensität von Wetterextremen.
Starkregenereignisse, ausgeprägte Hitze- und Dürreperioden werden zunehmend von der Ausnahme zur Regel.

Unser Restbudget

Um zu begreifen was zu tun ist, den Klimawandel auf ein noch erträgliches Maß zu begrenzen, müssen wir uns unserem noch dafür verbleibenden Restbudget an CO2 – Emissionen zuwenden. Dieses Thema wird in der Öffentlichkeit leider viel zu oft von dem alles beherrschenden Ziel der Erreichung der Klimaneutralität überlagert. Klimaneutralität ist ein lohnendes Ziel. Nur viel entscheidender ist die Gesamtmenge an Treibhausgasemissionen, welche bis dahin von der Menschheit ausgestoßen wird. Zur Erreichung der in Paris vereinbarten Ziele, steht der gesamten Menschheit noch ein gewisses Restbudget an THG-Emissionen zur Verfügung

Dieses Budget ist logischerweise für das 1,5°C – Ziel deutlich geringer als für das 2°C – Ziel.
Wichtig zu wissen ist: Umso schneller wir anfangen zu reduzieren (am besten drastisch) umso mehr Zeit haben wir für die Transformation zur THG-Neutralität.

Verantwortung in der Landwirtschaft

Neben vielen weiteren Sektoren gehört auch die Landwirtschaft zu den Emittenten von THG und somit auch zu einem der Verursacher des Klimawandels.
Die Landwirtschaft stößt durch ihre Produktionsprozesse und den mit der Landbewirtschaftung einhergehenden Landnutzungsänderungen große Mengen an Treibhausgasen wie CO₂

, Methan und Lachgas aus. So steht sie in der Verantwortung und es ergibt sich ein Handlungsbedarf einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Dabei ist dem Umstand Rechnung zu tragen, dass sich die Landwirtschaft in einem biologischen System befindet und sie unmöglich ohne den Ausstoß von THG wirtschaften kann. Denn es ist keine Technik in Aussicht, welche einfach so die Emissionen von Methan und Lachgas vermeiden kann.

Somit ist es in diesem Sektor unrealistisch eine THG-Neutralität zu erreichen. Vielmehr müssen die klimawirksamen Gase soweit wie möglich reduziert und die verbleibenden Restemissionen an andere Stelle kompensiert werden.

Auswirkungen moderner Landwirtschaft
Feld bei Dürre

Klimawandel und die Landwirtschaft

Darüber hinaus ist die Landwirtschaft wie kaum ein anderer Sektor von den Auswirkungen der Erderwärmung in direkter Weise betroffen.
Vermehrte Starkregenereignisse, ausgeprägte Hitzewellen und Dürren haben ihr in den letzten Jahren schwer zugesetzt.
So besteht auch im Bereich der Anpassung an den Klimawandel ein erheblicher Handlungsbedarf